Meine Nächte machen mir sehr zu schaffen. Durch die Phasen des wachliegen, bin ich morgens gerädert und antriebslos. An einem Sonntag ist das grundsätzlich erst einmal kein Problem. Nachdem unsere Vierergruppe gemeinsam gefrühstückt hat, zieht sich jede in ihren Privatraum zurück. Die Eine mag lesen, die Andere einen Film schauen, die Dritte nur rumliegen. Und ich, die sich fast immer auf das Schreiben ihres Podcast freut, bin so müde, dass ich kaum auf dem Zimmer, mich ins Bett lege und erst einmal zwei Stunden schlafe. Nach dem Mittagessen mache ich mich an meinen Blogeintrag, um die Geschehnisse von gestern aufzuschreiben und an meinen Podcast. Ich fühle mich ausgeschlafen, doch nicht wach. Überhaupt ist der Aufenthalt hier geprägt von ständig wechselnden Emotionen. So ist das wohl in einer psychosomatischen Reha. Gegen 17 Uhr machen wir vier uns zu einem Italiener in der Stadt auf. Dort haben wir einen Tisch reserviert und verbringen schöne drei Stunden, bei Wein und gutem Essen. Der Genuss gehört für uns, trotz gesundheitlicher Einschränkungen, zum Leben dazu, da sind wir uns einig. Wobei, meine Geschmacksknospen leider immer noch ziemlich mitgenommen sind. Das betrübt mich. Den Rucola Salat in meiner Pasta habe ich nicht geschmeckt. Noch nicht einmal die rote Chili. Ich probiere ein Stück der vegetarischen Pizza meiner Tischnachbarin und schmecke Oregano. Es ist mir in den letzten Tagen aufgefallen, dass ich außer süß, salzig, sauer und manchmal auch scharf, Kräuter schmecke. Deshalb habe ich mir nun eine geheimnisvolle Kräutermischung eines Namenhaften Herstellers bestellt. Speziell für Long Covid Patienten mit Geschmacksverlust kreiert. Ich bin gespannt. Später im Zimmer bin ich schon wieder so aufgedreht. Ob das der abendliche Spaziergang ist? Auch in dieser Nacht werde ich unruhig schlafen und mehrmals wach sein. Ich träume, dass ich falle, ich falle….
Fazit des Tages: Ohne Geschmack bleibt der Genuss auf der Strecke!
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