Tag 19: Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende

Veröffentlicht am 25. April 2022 um 20:26

Schlecht geschlafen, doch diesmal keine Albträume. Wir vier Frauen waren gestern Abend noch Flammkuchen essen. Der Abend hat dazu beigetragen, dass es mir insgesamt besser geht. Dann heute Morgen der erste Schlag in die Magengrube. Ich stoße fast mit dem Mann zusammen, der mich immer wieder triggert. Ok, das kann so nicht weiter gehen. Ich will auf gar keinen Fall in einem schlechteren Zustand nachhause gehen, als ich gekommen bin.

Ich vereinbare für heute Nachmittag einen Termin mit meiner Therapeutin. Das Walken macht den Kopf frei, für die Basisgruppe. Ich bedanke mich bei der Gruppe und der Therapeutin dafür, dass sie mir in der letzten Gruppenstunde positive Ideen mit auf den Weg gegeben haben. Das freut sie. Heute sind zwei neue Patienten in die Runde gekommen. Deshalb ist die Vorgehensweise diesmal eine andere als sonst. Wir schlüpfen in die Rolle einer uns nahestehenden Person und stellen uns selbst dann vor. Ich bin mein Lebenspartner und erzähle über meine Partnerin (mich). Ich, in der Rolle meines Lebenspartners, berichte, wie wir uns kennengelernt haben, warum ich in der Klinik bin, was ich beruflich mache und was er mir für mich wünscht. Alles in Kurzfassung, denn jeder der 8 Mitpatienten ist nach mir noch dran. Dem einen fällt es schwerer als dem anderen. Aber alle halten durch. Die Therapeutin ist stolz auf uns.

Ich bin ziemlich müde danach. Doch anstatt mich zurück zu ziehen, nehme ich mein Notebook und gehe in einen der Gemeinschaftsräume. Ich weigere mich, meinem Impuls nachzugeben und mich in meine Stille einzuigeln. Zwischendurch immer mal wieder kurze Gespräche mit den Mitpatienten, die mir heute schwer fallen. Die Kiefer/HWS Therapie nach Feldenkrais bringt mich heute aus dem Lot, anstatt hinein und während des Mittagsschlaf erfolgt die nächste Panikattacke. Die Wärmepackung danach, beschert meiner Schulter auch nicht den gewünschten Erfolg und das Einzelgespräch mit meiner Psychologin zeigt mir, dass ich entweder austherapiert bin oder sie zu unerfahren. Ich könnte nur heulen und möchte nachhause.

Was tun, wenn die Seele nicht mehr aufhört zu weinen?

 

Fazit des Tages: Morgen ist ein neuer Tag!

 

 

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